Lidka Lutz (Uruguay, 2005)

Ein Jahr in Uruguay

Ein Austauschjahr ist nicht im geringsten mit einem Jahr Urlaub zu vergleichen. Ein Austauschjahr ist wie ein zweites Leben. Man kommt in eine Stadt, die man nicht kennt, in eine Familie, die man nicht kennt und soll eine Sprache sprechen, die man nicht kennt.

Lidka Lutz: Ein Jahr Uruguay

Als ich nach Uruguay kam, hatte ich gerade mal zwei Jahre Spanischunterricht in der Schule gehabt und nun sollte ich auf einmal nur noch Spanisch sprechen. Eigentlich konnte ich nach den zwei Jahren schon erstaunlich viel. Doch wenn mehrere Leute gleichzeitig auf mich einsprachen und noch dazu ziemlich schnell, kam ich mir doch reichlich verloren vor. Doch alle waren sehr nett, gaben sich große Mühe langsam und deutlich zu sprechen und so machte ich schnell Fortschritte. Schließlich war Spanisch zu lernen auch meine einzige Möglichkeit, wenn ich nicht von allem ausgeschlossen sein wollte, denn Englisch konnten die wenigsten und wenn dann oft auch nicht besonders gut, von Deutsch ganz zu schweigen.

Lidka Lutz: Ein Jahr Uruguay

Aber mit den sprachlichen Fortschritten begann ich auch Freunde zu finden und meine Gasteltern immer besser kennen zu lernen. Ich fand mich ganz in den uruguayischen Alltag ein, ging zur Schule, sang im Chor, ging in den Schwimm- und Sportverein und gewöhnte mich an die unterschiedlichsten Bräuche. Zum Beispiel daran, mit meinen Freunden im Park Mate-Tee zu trinken. Ich hatte auch das Glück, ein bisschen was von Uruguay kennen zu lernen, zum Beispiel wunderschöne Strände und natürlich die Hauptstadt Montevideo. Aber das Wichtigste in diesem Jahr waren und sind für mich die Menschen, die ich während meines Austauschjahres kennen gelernt habe und die ich bis heute vermisse. Aber irgendwann werde ich sie bestimmt besuchen!

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