Irreversible und reversible Vorgänge

Einen Vorgang, der von selbst nur in einer Richtung ablaufen kann, bezeichnet man als irreversibel.



Beispiel: Lässt man eine Plastilinkugel auf eine Unterlage fallen, so wird sie beim Aufprall verformt und bleibt liegen. Die Höhenenergie der Kugel vor dem Fallen hat sich zunächst in kinetische Energie umgewandelt. Diese wurde dann beim Aufrpall durch Verformungsarbeit in innere Energie umgesetzt. Die verformte Kugel und die Unterlage haben sich etwas erwärmt.
Der Energieerhaltungssatz wäre nicht verletzt, wenn dieser Vorgang auch in der umgekehrten Richtung ablaufen würde. Die Kugel und die Umgebung würden sich abkühlen, die Deformation sich zurückbilden, und die dabei freiwerdende Energie dazu verwendet, um die Kugel wieder auf die ursprüngliche Höhe zu heben. Ein solcher Vorgang wurde aber noch nie beobachtet. Deshalb ist das Fallen einer Plastilinkugel ein irreversibler Vorgang.

Einen Vorgang, der von selbst auch in der umgekehrten Richtung ablaufen kann, bezeichnet man als reversibel.



Beispiel: Verwenden wir im obigen Beispiel statt der Plastilinkugel eine Stahlkugel und als Unterlage eine Glasplatte, so springt die Kugel nach dem Auftretten auf die Glasplatte auf etwa 80 % der ursprünglichen Höhe zurück. Das Fallen der Stahlkugel ist also ebenfalls ein irreversibler Vorgang, da die Kugel nicht wieder die ursprüngliche Höhe erreicht. Ein Teil der ursprünglich vorhandenen Höhenenergie hat sich auch hier beim Aufprall in innere Energie umgewandelt. Trotzdem können wir uns hier vorstellen, dass im idealen Grenzfall die Kugel wieder ihre ursprünglich Höhe erreicht. Der ideale Grenzfall wäre dann ein reversibler Vorgang. Kugeln aus speziellem hochelastischem Material erreichen diesen Grenzfall fast.
Da bei jedem mechanischen Prozeß Reibung auftritt, wandelt sich immer ein Teil der ursprünglich vorhandenen mechanischen Energie in innere Energie um. Diese innere Energie wandelt sich nicht wieder von selbst in mechanische Energie um. Deshalb ist jeder mechanische Vorgang irreversibel.
Auch der Übergang von innerer Energie von einem heißen auf einen kalten Körper ist irreversibel. Der umgekehrte Vorgang wurde nie beobachtet.
Bei den Verbrennungsmotoren geht ein großer Teil der bei der Verbrennung freiwerdenden inneren Energie in die Umgebung über. Die Temperatur der Umgebung wird dadurch nur geringfügig erhöht. Da die Temperatur der Umgebung niedriger ist als die des Motors, geht auch keine innere Energie von der Umgebung in den heißen Motor zurück. Diese innere Energie kann deshalb ohne zusätzlichen Aufwand nicht mehr genutzt werden. Man sagt, die Energie ist entwertet.
Es gibt allerdings inzwischen Maschinen (sogenannte Wärmepumpen), die es ermöglichen, diese entwertete Energie wieder zu nutzen. Allerdings muss man dazu zusätzlich Energie aufwenden.

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