Hans Karl von Euler-Chelpin war ein schwedischer Chemiker mit deutscher Herkunft, der 1929 den Nobelpreis in Chemie erhielt.
Hans Karl August Simon von Euler-Chelpin wurde am 15.02.1873 als Sohn eines Offiziers in Augsburg (Ulrichsplatz 15) geboren. Er ging in der königlichen Realschule in Augsburg (heute: Holbein-Gymnasium) sowie
später in München, Würzburg und Ulm zur Schule. Ab 1891
studierte er an der Münchner Kunstakademie und wollte vor allem
mehr zur Farbenlehre wissen. 1893 wandte er sich dem Studium der Chemie
zu, erst in München und dann in Berlin, wo er 1895 promovierte.
Euler-Chelpin wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten in Göttingen (1896-1897) und ab 1897 in Stockholm, dort 1899 Habilitation und Tätigkeit als Privatdozent für physikalische Chemie.
Er nahm 1902 die schwedische Staatsbürgerschaft an.
1906 folgte die Berufung zum Ordinarius für Allgemeine und Organische Chemie an der Universität Stockholm. 1922 wurde er Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Naturforscher (Leopoldina).
Hans von Euler-Chelpin erhielt 1929 gemeinsam mit Arthur Harden den Chemie-Nobelpreis für die Erforschung der alkoholischen Gärung von Kohlehydraten und die Rolle der dabei beteiligten Enzyme. Er konnte das Geschehen bei der Zuckergärung und das Wirken der Gärungsenzyme durch die Methodik der physikalischen Chemie überzeugend beschreiben. Diese Erläuterung war für das Verständnis der in Muskeln ablaufenden Vorgänge zur Lieferung von Energie wichtig.
1929 wurde Euler-Chelpin Direktor des neu geschaffenen Instituts für Vitamine und Biochemie der Stockhlomer Universität. 1941 erfolgte seine Emeritierung, doch setzte er seine Forschungen fort. Am 6. November 1964 starb er in Stockholm.
Nach Euler-Chelpin und Göran Liljestrand ist der Euler-Liljestrand-Mechanismus benannt.