„Hurra wir bekommen einen Referendar!“
… oder aber entsetzte Kinder und unglückliche Eltern.
Beides ist seit vielen Jahren Teil des Schulalltags am Holbein Gymnasium. Unsere Schule ist eine Seminarschule, deren Aufgabe darin besteht, Studenten, die das 1. Staatsexamen erfolgreich abgelegt haben, zu vollwertigen Lehrkräften auszubilden.
Somit haben Ihre Kinder zwar unerfahrene Lehrerinnen und Lehrer vor sich, gleichzeitig profitieren sie aber von dem unbestreitbaren Vorteil, dass die Mehrzahl der jungen Lehrer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind und nahezu alle einen längeren Aufenthalt im englischsprachigen Ausland - Großbritannien, den USA, Australien oder Neuseeland vorzuweisen können. Es liegt auf der Hand, dass Sitten und Gebräuche des anglo-amerikanischen Sprachraums somit auf lebendige, authentische und gewiss nachhaltige Weiße vermittelt werden.
Jeder Referendar beginnt seine Zeit am Holbein Gymnasium mit Hospitationsstunden in den Klassen seines Seminarlehrers und Lehrversuchen in dessen Klassen. Oft sind die unter immensem Zeitaufwand vorbereiteten Stunden für viele Schüler ein unvergessliches Erlebnis. Nach den Allerheiligenferien bekommt dann jeder der Referendare seine eigene Klasse zugewiesen, wird aber sowohl vom Seminarlehrer als auch vom Betreuungslehrer im Unterricht besucht. Die Planung und Durchführung des Unterrichts sowie die Korrektur der Leistungserhebungen erfolgt in enger Absprache.
Nach Weihnachten legt jeder Referendar seine 1. Prüfungslehrprobe ab, wobei er je nach Vorliebe aus zwei Klassen auswählen kann. Die Prüfungskommission besteht aus dem Schulleiter, den beiden Seminarlehrern und ggf. dem Betreuungslehrer. Unbestätigten Gerüchten zufolge werden die Schüler nach einer erfolgreichen Lehrprobe mit Kuchen, Krapfen oder Süßigkeiten für ihre tatkräftige Mithilfe belohnt. Und zum Halbjahreszeugnis verlässt der Referendar dann das Holbein Gymnasium um 1 Jahr an einer Einsatzschule in Bayern zu unterrichten.
Nach Ablegung der 2. Prüfungslehrprobe kehrt jeder der Referendare im Februar wieder an das Holbein-Gymnasium zurück um erneut 2 Klassen zu übernehmen. Eine dritte und letzte Prüfungslehrprobe, verbunden mit einer umfangreichen mündlichen Prüfung beendet dann die Ausbildung. Nach erfolgreichem Bestehen des 2. Staatsexamens wird der ehemalige Referendar nun zum Lehramtsassessor und erhält bei exzellenten Noten eine Planstelle an einem staatlichen oder einem privaten Gymnasium.
Und alle Schülerinnen und Schüler, die jemals einen Referendar hatten, haben gewiss ihren Teil an dieser zweijährigen Ausbildung beigetragen.
Denn wie stellte schon Joseph Joubert fest: „Lehren heiß, zweimal lernen.“
***************************** Reiner Link